Was Sie bei Lkw mit Wechselfahrgestell beachten müssen

Was Sie bei Lkw mit Wechselfahrgestell beachten müssen
Foto: ETM Verlag/Rosenberger

Wechselbrückencontainer und Lkw mit Wechselfahrgestell kommen meist dort zum Einsatz, wo ein kombinierter Verkehr von Straße/Schiene Sinn macht: Der Lkw bringt einen Container zum Bahnverladeplatz, stellt ihn ab und sattelt einen anderen Container für die Fahrt zum Kunden auf. Ganz ohne zusätzlichen Kran oder Gabelstapler. Wechselbrücken-Container können beim Kunden abgestellt und beladen werden, der Lkw-Fahrer kann sie später abholen und in der Zwischenzeit einen weiteren Container befördern.

Lkw mit Wechselfahrgestell sind im Prinzip gewöhnliche schwere Lkw, die für Langstrecken ausgelegt sind. Von normalen Sattelzugmaschinen unterscheidet sie lediglich der zusätzliche Aufbau bzw. Rahmen und damit auch die Länge. Daher haben gebrauchte Lkw mit Wechselfahrgestell ähnliche technische Daten wie Sattelzugmaschinen: Motorisierungen zwischen 400 und 500 PS sind üblich, mit weniger Leistung tun sich vollbeladene Lkw an Steigungen schwer, deutlich mehr Power verursacht höhere Kosten in Anschaffung und Unterhalt. Schadstoffklasse Euro 4 ist wünschenswert und verringert die Mautkosten, deren Höhe sich unter anderem auch nach der Schadstoffklasse richtet.

Hohe Laufleistungen bei Lkw mit Wechselfahrgestell

Gebrauchte Lkw mit Wechselfahrgestell unterscheiden sich bei den Laufleistungen kaum von Fernverkehrssattelzugmaschinen: Laufleistungen von mehr als 100.000 Kilometern pro Jahr sind keine Seltenheit. Daraus ergeben sich bei einer durchschnittlichen Haltedauer von etwa vier bis sechs Jahren rund eine halbe Million Kilometer auf dem Tacho.

Seit Jahren kommen in Fernverkehrstrucks nahezu ausschließlich automatische bzw. automatisierte Getriebe zum Einsatz. Manuelle Schaltgetriebe finden sich lediglich noch bei älteren Fahrzeugen, was jedoch kein Nachteil sein muss. Während früher galt, dass man mit Automatikgetriebe mehr Kraftstoff verbraucht, schalten heutige moderne Getriebe deutlich effizienter, als viele Fahrer es mit manuellen Getrieben könnten.

Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 44 Tonnen im Kombinierten Verkehr kommt als Radformel meist ein 6×2-Antrieb zum Einsatz, da die Achslast in Deutschland 11,5 Tonnen nicht überschreiten darf. Die dritte Achse ist als Liftachse ausgelegt und wird bei Nichtbenutzung pneumatisch angehoben. Bei der Besichtigung achten Käufer auf ein intaktes, also dichtes, Druckluftsystem und unbeschädigte Luftfederbälge an allen Achsen. Der Aufbau besteht aus robustem Stahl, Schäden und Rahmenrisse sind äußerst selten. Großflächige oder tiefe Roststellen am Rahmen sollten dennoch genauer angesehen werden.

Träger-Lkw unter die Lupe nehmen

Generell gilt beim Gebrauchtkauf das Augenmerk weniger dem Wechselrahmen als dem Träger-Lkw: hat dieser eine gültige HU- und SP-Plakette, deren Prüfung bestenfalls aktuell ist, kann man sicher sein, dass der technische Zustand in Ordnung ist. Die Prüfprotokolle geben Aufschluss über etwaige Mängel, die in Zukunft auftreten können, etwa beginnendes Spiel an Stabilisatoren oder Spur- und Schubstangenköpfen. Sind die Bremsen bald verschlissen, erwarten den Käufer Reparaturkosten von mehreren hundert Euro, gleiches gilt für die Reifen. Rechnungen von vorangegangenen Wartungen geben Sicherheit, dass nicht am falschen Ende gespart wurde. Unter dem Lkw geht die Besichtigung weiter: sind Motor, Getriebe und Achsen dicht und trocken? Spuren einer kürzlich vorgenommenen Reinigung könnten vorhandene Lecks vertuschen. Im Fahrerhaus prüfen Käufer die Funktion der Klimaanlage – im besten Falle wurde sie regelmäßig gewartet bzw. ein Klimaanlagenservice erledigt. Eine funktionierende Standheizung gehört ebenfalls zur Standardausstattung.

Autor: ETM-Verlag

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