Marcus Thiel ist Leiter des Claas-Gebrauchtmaschinenzentrums in Landsberg und erklärt, wann sich gebrauchte Landmaschinen am besten kaufen und verkaufen lassen.
Grundsätzlich seien Landwirte eher konservativ und warteten lieber etwas ab, bevor sie eine große Investition tätigen. Wichtig sei auch die Ernte-Prognose für das laufende Jahr. Bei einer vorhergesagten schlechten Ernte werden die meisten Bauern für die aktuelle Saison keine neuen Maschinen anschaffen. „Aber normalerweise werden vor der Erntesaison schon deutlich mehr Maschinen gekauft“, sagt Marcus Thiel.
Nach der Saison stehen dagegen viele Gebrauchtmaschinen zum Verkauf: „Getreide wird beispielsweise bis Ende August/Anfang September geerntet, dementsprechend verkaufen sich Mähdrescher im September und Oktober gut. Gebrauchte Traktoren kauft man am besten im Dezember, wenn der Bauer das Geschäftsjahr abschließt.“ Viele Landwirte bauen nach der Erntesaison ihre Maschinenbestände ab oder nutzen die Zeit zur Modernisierung des Fuhrparks. Gegen Jahresende ziehen die Bauern mit ihren Steuerberatern Bilanz und entscheiden, ob der Fuhrpark modernisiert wird.
Auch bei gebrauchten Landmaschinen zählt die Ausstattung
„Die meisten Landwirte sind technikbegeistert und wollen immer die neuesten und modernsten Maschinen haben“, weiß der Experte von Claas. Dementsprechend gut sind die Mähdrescher und Traktoren ausgestattet; automatische GPS-Lenksysteme werden immer häufiger geordert, weil damit besonders große Flächen schneller und genauer bearbeitet werden können. Grundsätzlich gilt wie bei allen Gebrauchtfahrzeugen- und Maschinen: Je besser die Ausstattung, desto höher die Gebrauchtpreise.
Die meisten gebrauchten Landmaschinen haben relativ wenige Betriebsstunden auf dem Buckel, wenn sie verkauft oder nach der Vermietung zurückgegeben werden. „Im Schnitt wird ein Mähdrescher nach drei Jahren zurückgegeben mit dann rund 600 bis 1.000 Betriebsstunden. Traktoren werden auf dem Hof natürlich häufiger gebraucht und haben nach zwei Jahren rund 1.500 bis 2.500 Betriebsstunden auf der Uhr.“
Autor: EuroTransportMedia
