Lkw-Reifen sind wie Schuhe. Wenn sie abgefahren sind, brauchen sie neue Sohlen. Und ähnlich wie bei Schuhen, ist es meistens billiger, zum Schuster zu gehen statt ins Schuhgeschäft. Bei Lkw-Reifen kann man durch runderneuerte Reifen beim Ersatz bis zu einem Drittel des Kaufpreises sparen – nicht unbedeutend in einer Branche, in der jeder Cent zählt.
Wie welt.de berichtet möchte der Reifenhersteller Continental seinen Anteil am Kuchen des Recycling-Reifenmarktes in Zukunft vergrößern. Dazu haben die Niedersachsen in Hannover eine Anlage in Betrieb genommen, die jährlich bis zu 180.000 abgefahrene Pneus wieder aufbereiten kann und dabei eine Reifenqualität erreicht, die nahe an das Niveau fabrikneuer Reifen heranreicht.
Spitzenqualität für runderneuerte Lkw-Reifen
Insgesamt stelle Continental jährlich zwar 7,1 Millionen neue Lkw-, Bus- und Spezialreifen her, doch das eigentlich Wichtige an der neuen Anlage ist nicht die im Vergleich dazu noch Zahl der renovierten Lkw-Reifen. Vielmehr weist Continental darauf hin, dass man das bestehende Verfahren verfeinert habe. „Wir glauben, dass wir mit der neuen Anlage ganz, ganz nah an Neureifen herankommen“, sagte Conti-Reifenvorstand Nikolai Setzer dem Internetportal welt.de.
So sorge beispielsweise das neue Verfahren dafür, dass beim Härten der neuen Kautschukmischung der Rest des Reifens geschont werde. Bislang wurden auch bereits vulkanisierte Teile noch einmal vom Erneuerungsprozess erfasst, was energieintensiv und materialbelastend gewesen sei. Ökologischer sei das neue Verfahren auch, da die Gummiabfälle im reifenproduktionskreislauf bleiben. Continental hofft laut welt.de, dass künftig mehrfaches Erneuern bei Lkw-Reifen denkbar ist. Die Bundesregierung ist davon bereits überzeugt, denn sie fördert das Werk mit 1,2 Millionen Euro als grünes Leuchtturmprojekt.