Mit einem Gebrauchtbus lässt sich richtig Geld verdienen. Was ist beim Kauf zu beachten, um ein gutes Geschäft zu machen?
Wer sich für einen nicht mehr ganz neuen Bus entscheidet, der ist ein cleverer Rechner und weiß, wie man rentabel agieren kann. Den anfänglich hohen Wertverlust eines Neuwagens kann man mit dem Kauf eines gebrauchten Busses umgehen. Außerdem kann man so auch flexibel auf den Markt und neue Aufträge reagieren. Wer zusätzliche Kapazitäten benötigt, fährt mit einem gebrauchten Bus sogar deutlich billiger.
Nüchtern betrachtet ist das Preis-Leistungsverhältnis besser als beim nagelneuen Fahrzeug. Viele Käufer gehen so auf Nummer sicher, berichten die Gebrauchtbushändler übereinstimmend. Aber auch technisch hält sich das Risiko in der Regel in Grenzen. Die renommierten Händler verkaufen nur werkstattgeprüfte und bei Bedarf reparierte Fahrzeuge. Trotzdem bleibt der Gebrauchtkauf bis zu einem gewissen Grad Vertrauenssache. Im Idealfall entwickelt sich eine jahrelange Geschäftsbeziehung. Die großen Händler verweisen gerne auf ihre treue Stammkundschaft.
Gebrauchtbus: Beliebt beim Mittelstand
Den typischen Käufer eines gebrauchten Busses gibt es nicht, wie die Händler übereinstimmend bestätigen. Ein Großteil der Kundschaft bestehe aus klassischen, mittelständischen Unternehmen, die ihren Fuhrpark aufstocken müssen, den Schritt zum Neuwagen aber nicht tun wollen oder können. Und auch Busunternehmer aus dem benachbarten Ausland kaufen gerne in Deutschland gebrauchte Omnibusse, sagen die Händler. Jedoch greifen nicht nur Privatunternehmer zum Gebrauchtbus, auch manche öffentlichen Betriebe schätzen die Klassiker aus zweiter Hand als sichere und vor allem zuverlässige Busse.
Auch wenn es häufig eilt: Wer einen gebrauchten Bus kaufen will, der sollte in aller Ruhe die Angebote abwägen. Und verhandeln, denn viele Anbieter haben einen Spielraum: Die zwangsläufig vorhandenen Gebrauchsspuren lassen sich durch Spezialmittel des Fachhandels beseitigen, neben einer gründlichen Innenraumreinigung bewirkt das Shampoonieren der Bestuhlung so manches Wunder. Wer diese Arbeiten ausführt, ist letztendlich eine Verhandlungssache.
Und auch für die gebrauchten Busse gilt, dass man sich alternativ zur Barzahlung ein Finanzierungsangebot vom Verkäufer anbieten lassen sollte. Dieser Service gehört bei vielen Händlern heute schon zum Angebot. Bei aller Freude über einen vermeintlich guten Fang sollte ein Käufer auf die gründliche Werkstattuntersuchung mit frischem Stempel von TÜV oder DEKRA auf keinen Fall verzichten, denn sonst entpuppt sich der alte Meister wohlmöglich doch noch als Fälschung.
Fünf Tipps zum Gebrauchtbuskauf
1. Besichtigen Sie den Bus von allen Seiten. Dabei die Kontrolle des Unterbodens auf der Bühne oder in der Grube nicht vergessen.
2. Auf keinen Fall auf eine ausgiebige Probefahrt verzichten und achten Sie auf einen guten Zustand der Reifen.
3. Kaufen Sie möglichst ein qualitäts- und wertbeständiges Markenfabrikat, auch im Hinblick auf die Ersatzteilversorgung.
4. Bestehen Sie auf eine Werkstattdurchsicht mit neuer TÜV- oder DEKRA-Hauptuntersuchung.
5. Auf eine lückenlose Dokumentation bei den Fahrzeugpapieren einschließlich der Wartungs- und Pflegebelege achten.