Was man als Busfahrer beachten muss

Was man als Busfahrer beachten muss
Foto: ETM Verlag

Busfahrer sind gesucht: Einerseits boomt der Fernbusmarkt, andererseits gehen viele verdiente Busfahrer in den Ruhestand. Wann rechnet sich die Selbstständigkeit?

Kein Stellenmarkt in den Zeitungen ohne eine Suche nach einem Busfahrer. Und immer wieder wird in Stellenanzeigen der selbstständige Busfahrer gesucht. Wer sich für den Beruf des Busfahrers entscheidet, der hat zurzeit also die besten Karten.
[pullquote]Der Bedarf an Berufskraftfahrern im Busbereich liegt in diesem Jahr im vierstelligen Bereich.[/pullquote]

Der Bedarf an Berufskraftfahrern im Busbereich, so die offizielle Bezeichnung, liegt in diesem Jahr im vierstelligen Bereich. Busverbände und die Bundesagentur für Arbeit melden übereinstimmend einen großen Bedarf: Nicht nur für die tägliche Arbeit, sondern auch für die Ausbildung ließen sich längst nicht mehr alle freien Plätze besetzen.

 

Busfahrer entscheiden sich häufiger für Selbstständigkeit

Wer sich für den Job als Busfahrer entscheidet, der hat die Qual der Wahl: Angestellt oder selbstständig. Immer mehr Busfahrer entscheiden sich für die Selbstständigkeit, wie Busunternehmer berichten. Die sehen das Ganze positiv, die Sozialabgaben werden gespart und die selbstständigen Mitarbeiter können flexibel bei Bedarfsspitzen nach Anruf eingesetzt werden.
Aber das geht nur, wenn sie verfügbar sind. Viele selbstständige Busfahrer fahren für mehrere Unternehmen, damit die Einnahmen stimmen. Wer sein eigener Herr sein will, der muss sich auch der Risiken bewusst sein: Kommen Aufträge gleichzeitig, gibt es ein Problem. Und kommen keine Aufträge, dann gibt es auch ein Problem.

Mit dem eigenen Fahrzeug muss man zusätzlich aktiv werden, selbst wenn private und öffentliche Auftraggeber verschiedene Fahraufträge anbieten. Zusammen mit einem eigenen Programm lassen sich die laufenden Kosten im wahrsten Sinne schneller einfahren.

Jobangebote sogar aus dem Ausland

Ohne eigenen Omnibus wird die Abhängigkeit noch größer, denn dann gibt es nur die Busunternehmen, die einen selbstständigen Busfahrer beauftragen. Angebote kommen mittlerweile nicht nur aus Deutschland, wie Busfahrer berichten. Wer über entsprechende Sprachkenntnisse verfügt, kann sich europaweit bewerben. Und dort arbeiten, wo andere Urlaub machen, hat durchaus seinen Reiz.
[pullquote align=“right“]Die Bundesagentur für Arbeit gewährt auf Antrag einen Gründerzuschuss für Selbstständige.[/pullquote]

Um als selbstständiger Busfahrer bestehen zu können, ist im Vorfeld ein Gang zum Finanzamt und zur Landesversicherungsanstalt bzw. Rentenkasse unerlässlich. Spätestens hier werden weitere Eckdaten bekannt:

Um eine Scheinselbstständigkeit und unnötigen bürokratischen Papierwechsel zu vermeiden, verlangen die Behörden gleich mehrere Auftraggeber, eine saubere Buchführung mit Rechnungen an die Busbetriebe und den Nachweis, dass man keinen Urlaubsanspruch habe. Eine Gewerbeanmeldung als selbstständiger Busfahrer ohne eigenen Kraftomnibus (KOM) wird von vielen Behörden zur Anerkennung der Selbstständigkeit außerdem gefordert.

Weiterbildung: Selbstständige Busfahrer zahlen alles aus eigener Tasche

Die vorgeschriebenen Sozialabgaben zahlen die Busbetriebe – für ihre fest angestellten Busfahrer. Und sie zahlen auch Fort- und Weiterbildungen. Selbstständige Busfahrer müssen das aus eigener Tasche bezahlen, genauso wie die private Kranken- und Rentenversicherung. Wer sein eigener Herr sein möchte, der bekommt aber auch Unterstützung: Die Bundesagentur für Arbeit gewährt auf Antrag einen Gründerzuschuss für Selbstständige.

Die Selbstständigkeit ist vor allem ein Rechenexempel: Wer so viele Aufträge hat, dass er sie nicht alle annehmen muss, um existieren zu können, der entscheidet nicht nur selbst und ständig, sondern ist es auch. Für alle Anderen ist ein Angestelltenverhältnis als Busfahrer die einfachere Rechnung.

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