BGL: Russischer Zoll gefährdet Warenaustausch

TIR
Foto:ETM-Verlag

 

Der russische Zoll (FCS) will nach Angaben des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) für TIR-Transporte ab 14. August zusätzlich zur TIR-Deckung von 60.000 Euro ein nationales russisches Versandverfahren vorschreiben. Der deutsche Logistikverband befürchtet nun, dass dadurch die Kosten für Russlandtransporte um bis zu vierstellige Eurobeträge ansteigen. Auch sei die Infrastruktur an den russischen Außengrenzen in Gefahr. Ihr drohe nun Überlastung. Zahlreiche Staus, die eine geregelte Abwicklung des Warenaustausches mit Russland unmöglich machten, wären die Folge.

Russischer Zoll beschuldigt TIR-Bürgen

Der russische FCS begründet die Maßnahme nach Angaben des Internetportals eurotransport.de damit, dass die Bürgenkette des TIR-Verfahrens in Russland nicht die Abgaben für auf russischem Territorium nicht ordnungsgemäß beendete TIR-Versandverfahren zahle. Die International Road Transport Union (IRU) hat diesen Vorwürfen laut BGL aber bereits widersprochen. Im Gegenteil verlaufe die Schadensfallabwicklung unter TIR in Russland äußerst positiv. Von 5 Millionen seit 2010 in Russland abgewickelten TIR-Versandverfahren sei lediglich ein winziger Teil von 0,002 Prozent schadensfällig geworden. Auch die daraus resultierenden Abgabenforderungen seien zum ganz überwiegenden Teil bereits beglichen oder aber von russischen Gerichten für ungültig erklärt worden.

Die Pläne des FCS stehen laut BGL zudem im Widerspruch zum internationalen TIR-Übereinkommen, das Zusatzsicherheiten bei Transporten unter Deckung von TIR nicht erlaubt. Außerdem agiere Russland ohne vorhergehende Abstimmung mit dem TIR Executive Board. Die IRU und ihre Mitgliedsverbände, darunter auch der BGL, arbeiten nun daran, eine Umsetzung der Pläne des FCS zu stoppen. Der BGL hat die zuständigen deutschen Ministerien gebeten, bei den Amtsträgern in der Russischen Föderation vorstellig zu werden.

 

Weitere Informationen zum TIR-Streit auf unserem Blog.