In Ungarn wurde am 1. Juli das elektronische Lkw-Maut-System HU-GO eingeführt. Dabei kam es gleich in den ersten Stunden der Inbetriebnahme zu einigen Umstimmigkeiten.
Wie das österreichische Fachblatt „Industriemagazin“ auf seiner Internetseite berichtet sei es zwischen 1.00 und 3.00 Uhr sowie zwischen 7.30 und 10.00 Uhr zu Ausfällen des Systems gekommen. Die ungarische Autobahngesellschaft AAK, die HU-GO betreibt, sprach in diesem Zusammenhang vieldeutig von „Angriffen auf das System“, die zu einer Überlastung geführt hätten.
Lkw-Maut-System wurde nicht getestet
Der Verband der ungarischen Fuhrunternehmer nahm die Pannen zum Anlass, um Kritik an der Einführung von HU-GO zu üben. Der Verband bezeichnete das System als unausgereift. Der Generalsekretär des Verbandes, Gabor Karmos, betonte, dass Experten im Vorfeld der Einführung angesichts des Ausbleibens einer Testphase vor einem Chaos gewarnt hätten. In Deutschland hätte die Probezeit ein Jahr betragen, in der Slowakei neun Monate.
Nach Angaben der ungarischen Regierung sind für die elektronische Lkw-Maut bisher 60.000 ungarische Fahrzeuge registriert worden. Die Lkw-Maut umfasst ein Straßennetz von 6.318 Kilometern und soll dem ungarischen Staat bereits in diesem Jahr etwa 250 Millionen Euro in die Kassen spülen.
Die zu erwartenden Mautsätze hängen nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Internationaler Straßenunternehmer Österreichs (AISÖ) ab von der Fahrzeugkategorie und Emissionsklasse des Fahrzeugs, der Straßenkategorie sowie der zurückgelegten Entfernung und liegen zwischen 39,29 HUF/km und 85,34 HUF/km auf Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen bzw. zwischen 16,72 HUF/km und 53,23 HUF/km auf Hauptstraßen (10,- HUF = 0,035 EUR).