Der US-amerikanische Hersteller Cummins stiehlt Elektroautohersteller Tesla die Show: Noch bevor Tesla Ende Oktober 2017 seinen Elektrotruck vorstellen will, hat Cummins Engines im August einen Sattelschlepper mit E-Antrieb präsentiert. Allerdings mit deutlich kürzerer Reichweite als das von Tesla erwartete Modell.
Eine Batterieleistung für 320 bis zu 480 Kilometern soll er haben, der Tesla Elektrotruck. Damit würde er deutlich im unteren Bereich der möglichen Reichweite von Langstreckenfahrzeugen liegen und vorerst nur für die regionale Güterbeförderung genutzt werden können. Im Vergleich: Mit einer Tankfüllung kommen herkömmliche Langstreckenfahrzeuge bis zu 1.600 Kilometer weit. Zur tatsächlichen Ladekapazität und zu Preisen gibt es noch keine offiziellen Angaben. Immerhin verspricht Elon Musk mit dem E-Truck ein agiles Fahrzeug mit dem Charakter eines Sportwagens.
Als erster angekündigt – aber mit weniger Reichweite – präsentierte Cummins Ende August seinen elektrischen Truck „Aeos“. Der US-amerikanische Hersteller, der bisher nur Diesel- und Gasmotoren auf den Markt brachte, stahl Tesla nur scheinbar die Show. Denn laut Angaben fällt die Reichweite des Aeos im Vergleich zur angenommenen Reichweite des Tesla-Modells ziemlich schwach aus. Rund 160 Kilometer sollen nur drin sein. Teslas Elektrotruck hätte somit immerhin eine zwei- bis dreifach so hohe Reichweite als Cummins Aeos.
In Sachen Ladezeit benötigt der Aeos derzeit mit einem entsprechenden Schnellladegerät eine Stunde. Die Ladedauer soll nach Aussage Cummins allerdings bis 2020 auf 20 Minuten reduziert werden. Man darf also auf Teslas Truck gespannt sein und darauf, ob der Elektroneuling mit dem Spezialisten für Elektromobilität überhaupt konkurrieren kann.
Gerade weil Unternehmen immer mehr danach streben, ihre Emissions- und Betriebskosten deutlich zu senken, wäre eine elektrische Alternative zu herkömmlichen Langstreckenfahrzeugen eine echte Sensation. Obwohl elektrische Nutzfahrzeuge in der Anschaffung derzeit (noch) kostspieliger sind als Trucks mit Verbrennungs- oder Gasmotoren, rentieren sich elektrische Langstreckenfahrzeuge bereits nach kurzer Zeit. Dieser Meinung ist zumindest das US-amerikanische Transportunternehmen Ryder. Man darf auf die Entwicklung und die nächsten Schritte dieser Technologie auf jeden Fall gespannt sein.