Im Jahr 2011 hat die Fachzeitung „lastauto omnibus“ einen Vergleichstest von Volvo FM 410 und Volvo FH 500 abgehalten. Die schwedischen Brüder unterscheiden sich technisch eher marginal: Dasselbe Chassis, eine vom Hubraum (10,8 und 12,8 Liter) abgesehen identische Antriebstechnik und nahezu gleiche Fahrerhäuser. Wobei neben der Motorkraft die Montagelage der Fahrerhäuser den größten Unterschied von Volvo FH 500 und Volvo FM 410 ausmacht. Das hoch montierte Globetrotter XL-Haus (Einstiegshöhe 1.470 Millimeter) des FH auf der einen Seite, das sehr niedrig montierte Globetrotter-Haus (Einstiegshöhe 1.180 Millimeter) des FM auf der anderen Seite. Trotz gleicher Grundabmessungen gibt es im Volvo FM deutlich weniger Stauraum, einen rund 400 Millimeter hohen Motortunnel und etwas unpraktische Außenstauräume. Auch unter der Liege ist – anders als beim FH – kein Platz für Taschen oder Reisegepäck. Konsequenterweise ist sie fest montiert. Einzig eine Schublade, gegen Aufpreis auch eine Kühlbox, hat unter der Liege Platz.
Volvo FM 410 und Volvo FH 500 überzeugen durch Fahrkomfort
Beide Zugmaschinen überzeugten die Tester mit gleich guter Verarbeitung, dem Volvo-typischen Fahrverhalten und dem insgesamt hohen Fahrkomfort. Wie es sich für Reihenmotoren mit sechs Zylindern gehört, laufen beide ohne spürbare Vibrationen und äußerst kultiviert. Der nicht ganz so beanspruchte D11C im Volvo FM 410, der es auf einen maximalen mittleren Verbrennungsdruck von „nur“ 22,7 bar bringt, läuft etwas weicher als der höher belastete D13C (25,04 bar). Der FH 500, an dem sich in diesem Test der FM 410 messen lassen muss, kommt jetzt exakt auf 510 PS, das maximale Drehmoment stieg von 2.500 auf 2.550 Nm. Der FH 410 kommt auf 419 PS. Doch wer nicht direkt vom FH 500 in den FM 410 umsteigt, der kann sich über mangelnde Kraft nicht beklagen. Volvo-typisch verfügt auch der D11C im Volvo FM 410 über einen breiten Bereich des maximalen Drehmoments (950 bis 1.400/min), erreicht folglich schon bei niedrigen Drehzahlen (ab 1.600/min) seine 419 PS und bewegt die knapp 40 Tonnen recht souverän.
Eng verwandt und dennoch unterschiedlich
Auch wenn Volvo die Aufgaben dieser beiden eng verwandten und dennoch sehr unterschiedlichen Sattelzugmaschinen recht exakt definiert, so gibt es nach „lastauto omnibus“ eine beträchtliche Schnittmenge zwischen Regional- und Ferntransport, bei der sich immer wieder die Frage stellt, ob es nun ein FH oder ein FM sein soll? Geht es um Nutzlast, ist die Frage schnell beantwortet: Hier bietet sich der Volvo FM 410 an. Denn bei etwa gleicher Ausstattung liegen rund 350 Kilogramm zwischen den beiden Schweden.
Die Domäne des Volvo FH 500, zumal mit 510 PS, ist die Langstrecke. Auch wenn er mit der schrägen Front kein Raumwunder ist, so bleibt im Globetrotter XL-Fahrerhaus reichlich Bewegungsfreiraum und Stauraum. Er lässt sich gegen Aufpreis mit einem drehbaren Beifahrersitz (490 Euro) und einer unteren Liege mit verstellbarem Kopfteil (450 Euro) ausrüsten. Beides sind sehr nützliche Einrichtungen für einen bequemen Feierabend im Fahrerhaus, meinen die Tester.