Der Iveco Strator ASN 440 S 45 ist ein Exot unter den Sattelzugmaschinen in Europa. Mit seiner langen Haube erinnert er eher an einen US-Truck. Im Jahr 2011 hat die Zeitschrift FERNFAHRER einige Berufskraftfahrer eingeladen, den Italiener mit der frechen Schnauze zu testen.
Der 49-jähriger Reiner Klumpp aus Sindelfingen war ganz begeistert: „Ich wollte schon immer Hauber fahren“, sagte er den FERNFAHRER-Redakteuren vor Ort. Von der Automatik war Klumpp ebenso begeistert wie vom Rangiermodus und vom Anfahren auf Schnee. Die Lenkung des Iveco Strator bekam aber auch Kritik ab: „Er läuft nicht ganz sauber geradeaus.“ Auch der Sitz war für Klumpp zu weit oben eingestellt. Außerdem bemängelter er: „Wenn ich ganz unten bin, habe ich keine Federung mehr und spüre jeden Schlag.“ Lob bekamen wieder die Spiegel und die Sichtverhältnisse. Für die Kamera an Bord gab es Extrapunkte – zum Beispiel beim Rangieren. Pluspunkte bei Klumpp sammelte auch das obere Bett mit vielen Funktionen im Bedienteil.
Jesse James testet den Iveco Strator
Was ein richtiger Hauber ist, der sollte natürlich auch von einem richtigen Amerikaner getestet werden – oder zumindest, wie in diesem Fall, von einem Deutsch-Amerikaner. Jesse James Jenkins nahm sich des Haubers an. Was ihm missfiel war der Einstieg, der zwar niedrig, aber auch sehr steil sei. Besser gefiel es ihm im Cockpit: Die Sitzposition passt und der Sitz bietet guten Seitenhalt.“ Begeistert war der 35-Jährige auch von den Weitwinkelspiegeln, der Rundumsicht und der Kamera des Iveco Strator. Während Jesse James die Instrumente als unübersichtlich empfand, gefielen ihm die Lenkradtasten sehr gut. Platz genug sei auch in der Kabine des italienischen Haubers. Den Motor fand er zwar ein wenig laut, aber einen richtigen Cowboy stört so etwas eigentlich nicht.
Dirk Brinkbäumer aus Lippstadt kann als Iveco-Experte gelten. Zum Zeitpunkt des Fahrer-Tests fuhr er schon vier Jahre einen Iveco Stralis. Für ihn zeigt der Iveco Strator klare Fortschritte gegenüber seinem Fahrzeug: „Die Staufächer über der Scheibe und das große Bett mit der stabilen Leiter sind viel besser“, sagte er den FERNFAHRER-Redakteuren. Auch Automatik und Bordkamera bekamen von Brinkbäumer viel Lob. Den Rangiermodus des Iveco Strator hätte er auch gerne in seinem Lkw. „Das ist eine schöne Sache, wenn man an die Rampe fährt, zum Beispiel bei winterlichen Witterungsverhältnissen.“ Und das für ihn dickste Plus des Haubers nennt er zum Schluss auch noch: „Mich stört beim Stralis, dass ich zum Ölnachfüllen die Kabine kippen muss. Das Problem hat man beim Iveco Strator nicht.“