Fiat Ducato und seine Brüder

Fiat Ducato und seine Brüder

Wenn Sie in einer großen Familie aufgewachsen sind, dann gibt es aufs Automobile gesehen eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Fiat Ducato. Der hat viele Brüder. Die Verwandschaft des Italieners zu den Franzosen Peugeot Boxer und Citroën Jumper sind sehr offensichtlich.

In der Dunkelheit ist rätselraten angesagt um welches der drei optisch nahezu identschen Modelle es sich nun handelt. Und sogar in Mexiko hat der Ducato seine Reifenabdrücke hinterlassen. Seit 2013 wird er dort als RamProMaster gebaut und verkauft. Ein recht weit verbreitetes Phänomen bei großen Familien ist der Camping-Urlaub. Und wieder ein Punkt, den der Ducato erfüllt. Seit 1982 ist der Italienier auf dem Markt und hat sich bis heute zum Reisemobil Nummer 1 gemausert. Es gibt ihn völlig pur als Rahmengestell oder nur mit Fahrerkabine. Den Rest machen die wohnmobilspezifizierten Anbieter diverser Aufbauten. Mit großem Erfolg. Die Kurve des Kraftfahzeugbundesamtes – kurz Kba – belegt den Erfolg. Mit 166.534 zugelassenen Wohnmobilen liegt Fiat mit über 100.000 Fahrzeugen unangefochten an der Spitze.

Fiat Ducato und seine Brüder

Die Technik im Herzen des Ducato bleibt trotz Wohnkabine und funktioniert. Das ist kein Geheimnis, denn mit Negativschlagzeilen wäre der Fiat heute nicht da wo er ist: An den Fersen des Spitzenreiters VW T5 konnte sich der Ducato aber auch als Transporter etablieren. Mit der Modellgeneration III von 2006 bis 2013 fielen Otto-Motoren aus dem Programm. Seither gab es ausschließlich Diesel-Aggregate – insgesamt fünf an der Zahl. Über den 2,2-Liter Antrieb und Automatikgetriebe wird viel gemeckert, der 3,0-Liter und Schalter scheinen enorm langlebig und unkaputtbar zu sein. Die Selbstzünder stammen beim Ducato aus dem Hause Iveco, das wiederum für Lkw Technik bekannt ist. Auch wenn nicht jedes Teil problemlos erreicht werden kann – viele Dinge sind dank solider Technik und Übersichtlichkeit sogar für Selber-Macher zu erledigen. Fiat Ducato und seine Brüder

Negativ hingegen sind die Preise für Lkw-spezifische Wartungsteile. Sogar im sehr günstigen Zubehöhandel ist zum Beispiel ein Luftfilter gut 50 Prozent teurer als für vergleichbare Transporter anderer Hersteller. Was die weitere Technik angeht, gilt der Fiat Ducato als robust. Natürlich leiden Fahrwerksteile wie bei anderen Nutzfahrzeugen unter üppiger Beladung und verschleißen je nach Einsatz schneller oder langsamer. Rostmäßig ist der Transporter, auch dank seines noch recht jungen Daseins, übersichtlich. Die hintere Seitenwand und Radhäuser sollten Beachtung bei einer Begutachtung finden, denn dort liegen Bleche übereinander. Wie bei jedem anderen Fahrzeug bieten die feinen Hohlräume das ideale Rostnest. Mehr als Korrosion ist der ungenügende Schutz gegen diese bekannt. Wer einen Fiat Ducato kauft, sollte am Unterboden nach gründlicher Begutachtung ordentlich nachrüsten, damit der Italiener auch deutsche Winter gut übersteht.

 

Das Interieur ist Fiat-typisch nicht überladen. Simple Bedienung und wenig Optionen sind ideal, wenn der Ducato als Daily-Driver für Jedermann zur Verfügung steht. Die dritte Generation startet bei rund 6000 Euro als Transporter oder mit Ladefläche – für seine Brüder Peugeot und Citroen werden ähnliche Preise verlangt. Seit Anfang 2014 gibt es den Ducato mit aufwändig frisiertem Gesicht – was die Preise für Gebrauchte dauerhaft purzeln lässt.

Fiat Ducato und seine Brüder
Zum Vergleich: Der Ducato-Bruder Citroën Jumper
(Text und Foto: ama)
 
 

Aktuelle Angebote zu Transportern

trucks_banner_transporter_v1