Ein Nutzfahrzeug mit Planenaufbau bietet gegenüber festen Aufbauten unter Umständen erhebliche Vorteile. Es ist beispielsweise an Verladerampen weit flexibler, weil es über mehrere, in der Regel drei Seiten be- und entladen werden kann.
Die Aufbauart bei einem Fahrzeug sollte sich nach den zu transportierenden Gütern, aber auch nach den Gegebenheiten deren Destinationen richten: Was soll wohin verschoben werden; sind es wie etwa bei einer Druckerei auf Euro-Paletten folierte Kataloge, Möbel, die man beinahe zwangsläufig an Kastenwagenwänden festzurren sollte oder sind es frischzuhaltende Lebensmittel? Wie sind die Zufahrten, wie liegen Rampen usw. Um einen Fehlkauf weitgehend auszuschliessen, empfiehlt es sich, vorher den sinnvollsten Fahrzeugtyp herauszufinden und dann etwas näher in Augenschein zu nehmen.
Kommen in erster Linie sauber palettierte oder manchmal auch sperrige Dinge in Frage, drängt sich der Planenwagen beinahe auf. Anders als bei Nutzfahrzeugen oder auch deren Anhänger mit Koffer- oder Kastenaufbau schützen Planen Ladegüter auf offenen Ladeflächen. Diese Planen sind über Spriegel gelegt und leichter als feste Aufbauten. Sie lassen sich je nach Variante bei Bedarf mit ein paar wenigen Handgriffen aufrollen, verschieben oder gleich ganz entfernen, sollte ein zu transportierender Gegenstand einmal die Grösse der Ladefläche sprengen.
Eine Variante dieser Aufbauart sind die vielfach als Sattelauflieger konzipierten Planenfahrzeuge mit sog. „Gardinen“. Ihre Seitenwände lassen sich für ein schnelleres und unkomplizierteres Verladen wie eine Gardine einfach zur Seite schieben und geben so den Laderaum frei.
Ob das Nutzfahrzeug über einen Vorder- oder Hinterrad- oder gar über einen Allradantrieb verfügen und ob ein Benzin- oder ein Dieselmotor die Fuhre flott vorantreiben sollte, richtet sich nach dem geplanten Einsatzzweck. Der drehmomentstarke Diesel drängt sich auf, wenn täglich schwere Lasten zu transportieren sind und das Fahrzeug oft an seiner Gewichtslimite unterwegs ist. Der Vorderradantrieb kann eine niedrigere Ladefläche haben (muss aber nicht …), dafür wird bei hohen Zuladungen die vordere Achse stark entlastet, was beispielsweise im Winter oder überhaupt bei Nässe sehr nachteilig sein kann. Beim Hinterradantrieb liegt das grösste Gewicht auf der Antriebsachse. Geht’s vielmals über schlechte oder unbefestigte Strassen, sollte ein Allradantrieb ins Auge gefasst werden.
Beim Kauf eines Fahrzeuges mit Plane ist unbedingt auf den Zustand des Aufbaus zu achten: Ist dieser stabil mit der Pritsche verankert und sind alle Kreuze, Verstrebungen und Halterungen intakt? Falls nicht, kann das ganz schön ins Geld gehen, denn in vielen Fällen ist eine gute und seriöse Reparatur gar nicht mehr möglich, weil aus Gründen der Stabilität das komplette ausgeleierte „Gestänge“ ausgewechselt werden muss.
Die Plane selber sollte satt aufliegen, damit es nichts zu flattern gibt. Nur fest sitzende Ösen und restlos sauber vernähte Zurrgurte und Schlaufen dienen ihrer Aufgabe verlässlich. Hat die Plane einen kleinen Riss, kann der verklebt werden – gemeint ist dabei durch die professionelle Arbeit eines Fachmannes. Eine Plane, die zig-Tausende von Kilometern in Wind und Regen, im Sommer und Winter auf der Strasse unterwegs war, kann nicht mehr zu 100 % sauber sein. Aber je länger mit der Reinigung gewartet wird, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass grobe Verschmutzungen gar nicht mehr entfernt werden können. Dass so eine Planenreinigung Profisache ist, muss wohl auch nicht extra erwähnt werden. Vor allem dann, wenn Beschriftungen oder Werbeaufdrucke erhalten bleiben sollen schaden beispielsweise scharfe Reinigungsmittel mehr als sie nützen. Sie greifen die Beschichtung an und zerstören diese irreparabel. Vielmehr gilt es, starke Schmutzstellen einzuweichen und mit Spezialmitteln zu entfernen, dann die Zeltplane abzuwischen, zu trocknen und neu zu versiegeln.
Generell – das gilt natürlich für alle Arten von Nutzfahrzeugen – gibt oft schon der erste Blick auf und in das gebrauchte Automobil schnell Auskunft darüber, wie mit ihm umgesprungen worden ist. Die Laufleistung sagt in der Regel weniger aus als der Zustand der Sitzflächen und überhaupt des Innenraumes sowie der eigentlichen Ladeflächen. Ist da alles fettig, schmutzig, zerrissen, verbeult, verbogen und verzogen, ist genauso Vorsicht am Platz, wie wenn sich der Schalthebel im Getriebe wie in einer Suppe rühren lässt. Bestätigt sich dann im Verkaufsgespräch auch noch die Vermutung, dass mindestens 200 verschiedene Personen mit dem Ding unterwegs waren, lässt man als Interessent am besten die Finger davon.
Text und Foto:Heinz Ammann
Freier Journalist SMJ
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