Opel Vivaro

Opel Vivaro

Kennen Sie ihn? Den Opel Blitz? Meist in der Farbe rot? Meist als Feuerwehrauto? Ja, oder nein. Er hat einen jungen Bruder. Und der ist ganz bestimmt ein Geistesblitz, wenn es um das Thema Transporter geht. Auch wenn der Vivaro rein historisch gesehen nicht der Enkel des ehemaligen Das-kann-Alles-Autos ist.

Vivaro. Kein Name der so richtig hängen bleibt, wenn man an das Thema Transporter denkt. Vielleicht eher Viano oder Vito. Und dennoch ist der Opel präsent – zumindest für Menschen die sich über kleinere Nutzfahrzeuge informieren. Oder für all diejenigen, die sich mal ein bisschen in den Arbeitervierteln ihrer Stadt umsehen. Dort ist der Vivaro – oder die baugleichen Modelle Renault Traffic und Nissan Primastar nämlich sehr häufig vertreten. Ersterer teilte sich mit dem Opel Vivaro 2002 das Siegel „Van of the year“.

Gebaut wurde der Blitz aber weder in Rüsselsheim, noch in Bochum oder in Eisenach, sondern in Luton sowie Ellesmere Port in England. Auf der Insel gab es ihn auch als Vauxhall Vivaro für den dortigen Markt. Mit „gab“ ist hier die Rede vom Vivaro A, der von 2001 bis 2013 beim Opel – und natürlich beim Vauxhall-Händler zu haben war.

Wie üblich sind auch diese Transporter eher sparsam ausgestattet. Serienmäßig gab es ABS und ein Fahrerairbag. ESP war bei Bestellung aufpreispflichtig, ebenso wie ein kompletter Airbagsatz mit Front- und Seitenairbags. Das Komfort-Paket mit Klimaanlage oder elektrischen Fensterheber war ebenfalls nur als Bonus-Punkt zu bestellen uns sollte beim Gebrauchtwagenkauf abgefragt werden.

Seit 2014 gibt es ein komplett neues Modell, den Vivaro B, dem wir an dieser Stelle eher weniger Beachtung schenken. Den Vivaro A gab es als Transporter und Kombi mit Bestuhlung für maximal neun Passagiere (inklusive Fahrer), sowie als Pritsche mit Doppel oder einfacher Kabine. Das zulässige Gesamtgewicht lag bei allen Variante bei maximal 2.960 Kilogramm. Allzu viel sollte es also nicht sein was das Transportgut angeht. Das belegt auch die maximale Leistung. 146 PS im CDTI-Diesel-Aggregat galten als Top-Motorisierung. Nicht ganz untermotorisiert, aber für lange Strecken mit hoher Last nicht ideal. Dafür mit 320 Newtonmetern auch nicht die schlechteste Wahl, wenn es ums Grobe und um den Cityverkehr geht. Der stärkste Benziner startete bei 117 PS – und nahm sich als Pendant den 120 PS 2,0-Liter bei Seite. Der Unterschied liegt bei den Ventilen. Ersteren hat acht, der drei PS stärkere 16 davon. Wer also nach viel Leistung forscht, ist mit dem Vivaro an der falschen Adresse. Der Opel Transporter ist eher etwas für Leute mit Platz-Kosten-Gedanken. Als Combi mit üppig Sitzplätzen, oder als Transporter-Version reicht das Stauvolumen von 2.200 bis 5.900 Liter.

Opel Vivaro
Der Renault Traffic ist ein naher Verwandter des Vivaro

Die Preise starten für gebrauchte Modelle bei rund 3500 Euro für ein sofort fahrbares Auto. Auf eine Probefahrt sollten Vivaro-Anwärter bei einer Besichtigung keinesfalls verzichten. Verdächtig viele der Opel-Transporter leiden unter Motor oder Getriebe-Schäden. Zumindest letzteres Problem ist bei einer Probefahrt auch vom Laien durch Hören erkennbar. Dazu sollten alle Gänge voll ausgefahren werden. Tritt konsequenter Lärm oder Singen auf, bei zügiger Fahrt die Kupplung treten. Ist das Geräusch weg, könnte recht wahrscheinlich ein Problem vorliegen. In den Motor selbst kann man natürlich nicht hineinsehen. Aber auf Laufruhe und Dichtigkeit prüfen. Das Kühlwasser muss klar sein, eine ölige Substanz kann auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hinweisen. Vor einer Probefahrt sollte sichergestellt sein, dass der Motor kalt ist. Mehrere Startversuche bei unterschiedlichen Betriebstemperaturen sind ratsam.

Da die Opel Busse sehr viel von Handwerkern genutzt werden, ist davon auszugehen, dass sie für den täglichen Einsatz gewartet sind. Sollten sie zumindest. Beim Vivaro ist eine saubere Reparatur-Historie inklusive diversen Motoren- und Getriebecheck zwar keine Lebensversicherung, verschafft aber Überblick über die bereits erledigten Arbeiten. Und über die sollte man Bescheid wissen, wenn man sich für den praktischen Blitz entscheidet.

 

Text und Bild: ama