Sie sind die Flaggschiffe in der Reisemobilflotte eines Herstellers: Die Integrierten mit ihren kompletten Aufbauten und einer eigenständigen Frontmaske, deren breite sowie hohe Frontscheibe den Besitzern quasi ein ganz großes Landschaftskino bietet. Hauptklientel dieser weitestgehend luxuriös ausgestatteten, sechs bis über neun Meter langen Mobil-Appartements sind Paare im gesetzteren Alter, die damit auf mehrwöchige Reisen gehen oder gar eine ganze Wintersaison in warmen südlichen Gefilden verbringen wollen. Manchen potenziellen Käufer dieser Spezies Reisemobile schreckt allerdings der hohe Preis eines neuen Integrierten ab. Auf der Suche nach günstigen Gebrauchtmodellen dürften Sie im Markt von TruckScout24 fündig werden. Wir nennen Ihnen daraus die zehn beliebtesten Integrierten-Modelle renommierter Hersteller.
Dominanz der deutschen Marken
Ob Alkoven, Teilintegrierte oder nun die Integrierten: In allen Aufbauarten dominieren die deutschen Hersteller das Gebrauchtangebot auf dem TruckScout24-Markt. Bevor Sie es sondieren, kreisen Sie zum Ausfüllen der Suchmaske und zur Erleichterung der Wahlqual ein paar für Sie wichtige Kaufkriterien ein: Die Preisspanne, in der Sie sich bewegen wollen, das Alter und die (meist geringe) Laufleistung sowie den regionalen Maximalradius für Ihre Besichtigungstermine. Damit schränken Sie das zunächst unüberschaubar erscheinende Angebot schon mal deutlich ein. Und anhand unserer Top-Ten-Vorstellung haben Sie ja eventuell schon eine klare Vorstellung, auf welche Marken und Modelle Sie sich fokussieren möchten.
Hymer Eriba B-Klasse
Wer an Integrierte denkt, hat meist das Bild der Eriba B-Klasse von Hymer vor Augen. Die Baureihe debütierte vor über 30 Jahren und gilt seitdem als Archetyp dieser Aufbauform, inspirierte mit ihrem Design und ihrer Ausstattung ganze Generationen von Reisemobilen dieses Typs. Nach mittlerweile mehr als 55.000 gebauten Exemplaren beherrscht dieser Bestseller naturgemäß auch das Angebot im TruckScout24-Markt. Die größte Auswahl haben Sie hier unter den Modellen aus den Jahrgängen 2000 bis 2012. Interessant sind unter anderem Modelle ab dem Jahrgang 2004: Für jene Saison erfuhr die B-Klasse eine umfangreiche Überarbeitung in puncto Außendesign und Innenraum: Hymer stellte sechs neue Grundrisse vor, die die Palette auf deren 13 erweiterte. Charakteristisch war seinerzeit die Aufteilung mit Halbdinette oder L-Sitzbank und Bäder mit separaten, zum großen Teil runden Duschkabinen.
Niesmann + Bischoff Arto und Flair
Traditioneller Hersteller von Integrierten-Reisemobilen ist die Hymer-Tochter Niesmann + Bischoff, die diese Aufbauart bereits seit 1981 fertigt – damals noch unter dem Markennamen Clou. Mit dem Flair etablierte man 1994 eine Reisemobil-Marke der gehobenen Klasse, Arto kam 1998 als Einsteigermarke dazu und rundete das Programm nach unten ab. 2004 wurden sämtliche Baureihen unter dem Firmennamen Niesmann + Bischoff zusammengefasst. Auf dem Gebrauchtmarkt sind vor allem Arto- und Flair-Modelle der Jahrgänge 2006 bis 2011 stark vertreten. Der Arto, auf dem Chassis des Fiat Ducato basierend, wurde zum Modelljahr 2005 gründlich überarbeitet und – wie die kleinen, ebenfalls auf Ducato basierenden Versionen des großen Bruders Flair – mit einem Alko-Tiefrahmen ausgestattet, der nun auch hier ein echtes Doppelbodenkonzept ermöglichte. Das gab es auch bei den größeren Versionen des Flair, die auf Iveco Daily oder Mercedes Sprinter gebaut wurden. Beide Baureihen sind mit prinzipiell ähnlichen Grundrissen ausgestattet: Einzel- oder Doppelbetten im Heck, darunter eine große Garage, ein Kombi- oder Raumbad in der Mitte, eine Küche davor sowie eine Dinette mit je nach Länge unterschiedlichen Sitzbank-Formen im vorderen Bereich. Die Arto-Grundrisse reichen zwischen sechs bis knapp sieben Meter Länge, die Flair-Palette zwischen 6,50 bis zu 8,50 Meter.
Bürstner Elegance
Von der ab 2003 produzierten Baureihe Elegance, die das Top-Modell in der Palette der Bürstner-Integrierten darstellt, sind auf dem Gebrauchtmarkt von TruckScout24 häufig die Jahrgänge 2004 und 2005 zu finden. Sie sind aufgrund ihrer gefälligen Bugpartie mit breiten Panoramafenstern, einer umfassenden Komfort-Serienausstattung sowie einer reichen Auswahl an Grundrissen beliebt, die Varianten mit Dinette und Halbdinette, L-Sitzgruppe, Längs- und Quer-Doppelbetten oder Einzelbetten umfasst. Wer allerdings ein Modell ab 2007 im Angebot findet, sollte hier zuschlagen: Für jene Saison wurden die zwischen 6,80 und 8,80 m langen, auf Fiat Ducato mit Alko-Tiefrahmen bauenden Elegance sowohl optisch aufgefrischt als auch technisch sowie im Innenraum gründlich überarbeitet. Zu den technischen Neuerungen zählten eine Aufbautüre von Hartal mit drei Schlossfallen und erstmals innenliegenden Scharnieren sowie ein modifizierter Funktionsdoppelboden mit Wassertanks, Bordbatterie und erweiterten Stauraumkapazitäten. Innen sorgte unter anderem ein neues Raumbad mit Dusche links und Toiletten-/Waschabteil rechts für mehr Bewegungsfreiheit.
Carthago chic c-line
Seit 2001 fertigt die Marke aus Oberschwaben Integrierte als Flaggschiffe ihrer Reisemobilpalette. Die Baureihe „chic“ wurde zur Saison 2004 eingeführt und für 2007 komplett überarbeitet – unter anderem auf die neuen Chassis von Fiat Ducato, Iveco Daily und Mercedes Sprinter adaptiert. Vier Grundrisse standen ab der Auffrischung zur Wahl, die im vorderen Bereich alle eine L-Bank, einen Längssitz, einen runden Tisch sowie die drehbaren Fahrerhaussitze gemeinsam hatten. Dahinter schlossen sich je nach Fahrzeuglänge eine mehr oder weniger große Winkelküche sowie ein komfortables Bad an. Unter den Heckbetten (Doppel quer oder Einzel längs) boten geräumige Garagen ausreichend Staukapazitäten. Zur Saison 2009 wurde die im Gebrauchtmarkt aktuell verstärkt angebotene „chic c-line“ als Einstiegsversion vorgestellt, die mit einem flachen Funktionsdoppelboden, einer Truma-Gebläseheizung sowie nur einer Aufbaubatterie konsequent auf Leichtbau für die 3,5-Tonner-Klasse getrimmt wurde.
Concorde Charisma
Der 2005 vorgestellte Charisma begründete die Erfolgsgeschichte des fränkischen Reisemobilherstellers und reifte in den Folgejahren zu einem den Design-Stil prägenden Klassiker in der sukzessive ausgebauten Modellpalette. Er war zudem der Vorreiter des nach oben und vorne versetzten Fahrerhauspodestes – einer Konstruktion, die andere Marken für ihre Liner adaptierten. Für Inhaber des alten Führerscheins Klasse 3 sind ausschließlich die Grundrisse auf Basis des Iveco Daily interessant, für jene auf Lkw-Chassis (z.B. MAN TGL) über 7,5 Tonnen ist gesetzesgemäß der Klasse 2-Schein nötig. Mitte der 2000er-Jahre standen in der Charisma-Baureihe damit immerhin 21 Varianten zur Auswahl, die von knapp acht bis zu fast zehn Meter Länge und im Gesamtgewicht von 6 bis 8,8 Tonnen reichte. Auch die Vielfalt der Grundrissgestaltung macht das Charisma-Angebot im Gebrauchtmarkt interessant: Lounge-Sitzgruppen, Längscouch, dritter Pilotensitz vorne, Raumbäder, Doppelquer- oder Queensbetten im Heck, in der Raummitte, Einzelbetten längs – nahezu alle Konstellationen sind möglich.
Dethleffs Advantage I
Dethleffs startete Anfang der 1990er-Jahre mit den ersten Integrierten und baute das Programm kontinuierlich aus. Mit dem Advantage I präsentierte die Allgäuer Marke dann 2003 eine Einsteiger-Baureihe in dieser Klasse, deren Einstiegspreis sich mit 43.000 Euro äußerst verlockend gestaltete. Sie stand mit fünf Grundrissen in Längen zwischen 6,30 und 6,90 m im Katalog. Vier Jahre später umfasste das Angebot acht Varianten, alle auf Basis des Fiat Ducato in der 3,5-Tonner-Kategorie angesiedelt und nun bis zu 7,35 m lang. Im Gebrauchtangebot sind aktuell vor allem Modelle der ersten Jahre sowie von 2009 und 2010 vertreten. Vor allem letztere sind aufgrund einiger Modernisierungsmaßnahmen interessant, zu denen nicht nur eine neugestaltete Front mit hängenden Außenspiegeln und eine Rundbogentüre zählen. Die Möbeldekors wurden aufgefrischt, die Serienausstattung aufgewertet. Standard blieben die Grundrisse mit Doppel-, Queens- und Einzelbetten.
Euramobil Integra
Euramobil aus Sprendlingen begann Ende der 1990er Jahre mit der Fertigung von Integrierten – deren Modellname unzweideutig auf ihre Aufbauart hinwies. Den im Design stets recht konservativen und altbacken wirkenden Integra der ersten Jahre folgte Anfang 2008 eine nahezu revolutionär gestylte, vom Buckelwahl-Stil der größeren Terrestra-Integrierten inspirierte Generation mit großflächiger Front inklusive breiter Scheibe, geschwungenen Scheinwerfern und doppelt verglasten Panoramadächern über dem Cockpit. Sie basierte auf dreiachsigen Fünftonner-Tiefrahmenchassis von Alko mit Fiat Ducato-Triebköpfen. Innovativ präsentierten sich die Grundrisse mit festen Doppelbetten oder verschiebbaren Einzelbetten über der Heckgarage sowie Durchgangs-Waschräumen und großzügigen L-Sitzgruppen vorne.
Frankia I 6er und 7er Serie
Der Reisemobilhersteller aus dem fränkischen Marktschorgast hat sich schon früh einen Namen mit ausgefallenen Grundrissen, einer großen Variantenvielfalt sowie innovativen Konstruktionen gemacht. Als eine der ersten deutschen Firmen verabschiedete sich Frankia ab der Saison 2000 von Aluminium für die Außenhaut seiner Aufbauten und stellte komplett auf GFK um. Davon profitierte die Optik: Vor allem die Integrierten wirkten nun wie aus einem Guss. Die schlicht mit „I“ und einer die Länge markierenden Zahl bezeichneten Integrierten bis sechs bzw. über sieben Meter der auf dem Gebrauchtmarkt vorherrschenden Baujahre 2000 bis 2009 zeichnen sich durch eine hohe Verarbeitungsqualität sowie Liebe zum Ausstattungsdetail aus. Dazu zählt die von Frankia konzipierte „Zentralversorgung“, bei der hinter einer Serviceklappe Abwasserschlauch, Frischwasserschlauch und Stromkabel in einem Raum installiert sind. Ebenfalls eine frühe Frankia-Innovation ist der als „Vario-Space“ bezeichnete ausfahrbare Erker, der als Raumerweiterung vor allem den Integrierten steht. Interessant für Freunde einer geräumigen Sanitärzelle sind die zur Saison 2005 überarbeiten Modelle mit breiten und tiefen Duschräumen sowie formschönen Waschraumsäulen inklusive Seifenspendern und Zahnputzbechern – seinerzeit noch eine Seltenheit in der Serienausstattung.
Knaus Sport Liner
Mit kantigen, markanten Gesichtern, die Stilelemente moderner Pkw aufgriffen, windschlüpfig schräg angestellten großen Frontscheiben und einer ebenso dynamisch wie klar gezeichneten Seiten-Kontur fanden die auf Fiat Ducato basierenden Sport Liner des niederbayrischen Reisemobilherstellers Knaus schnell eine treue Fangemeinde. Unter der nicht nur im Debütjahr 2008 hoch modern wirkenden flotten Hülle steckte solide, konventionelle Technik – nur scheinbar ein Widerspruch, denn sie funktionierte in bewährter Manier. Das galt auch für die fünf 6,30 bis 7,30 Meter langen Grundrisse mit Doppelbetten, Halbdinetten und Kompaktbädern. Lediglich eine Variante wurde mit Einzelbetten angeboten. Wer etwas ausgefallenes sucht, sollte sich auf dem Gebrauchtmarkt nach der kleinsten Ausführung umsehen: Dem 600 MG mit – damals je nach Wunsch – Einzelbett oder Etagenbetten im Heck. Optional bei allen Modellen war das Hubbett vorne. Die Preisliste begann bei günstig erscheinenden 55.000 Euro – allerdings mit relativ puristischer Serienausstattung. Viele Zusatzfeatures trieben die Kaufsumme deutlich in die Höhe. Aktuell sind vor allem zahlreiche Modelle des letzten Produktionsjahrgangs 2012 im Angebot.
Französischer Charme, italienische Grandezza
Von den Reisemobil-Manufakturen unserer westlichen bzw. südlichen Nachbarn sind vor allem die Integrierten-Modelle der Marken Rapido und Laika auf dem Gebrauchtmarkt vertreten.
Rapido Serie 9
Die Modelle des französischen Herstellers Rapido werden seit 2008 in einem modernen Werk in Mayenne produziert. Die Marke begann 1983 mit dem Bau von Reisemobilen und gilt als Pionier der GfK-Bauweise. Stark auf dem Gebrauchtmarkt vertreten sind daher Modelle der Saisons 2009 und 2010 – und hier speziell der Serie 9, die auf Fiat Ducato (9F, 9dF/dFH) bzw. Mercedes Sprinter (9M) basieren. Vor allem letzterer bietet mit der Variante 909M von 2010 einen pfiffigen Grundriss, in dem das Queensbett im Heck leicht schräg angeordnet ist. Durch den so entstandenen Gang auf der linken Seite gelangt man bequem in das geräumige Bad, das mit einem nach hinten schwenkbaren Waschtisch als cleverer Lösung aufwartet. Ansonsten bietet die 9er-Serie Standard-Grundrisse mit Einzel- und Doppelbetten, separater Dusche, Winkelküche sowie einer Halbdinette, teils mit L-Sitzbank und Seitensofa plus einer großen Heckgarage.
Laika Rexosline 7er
Best Offer aus der Modellpalette des italienischen Herstellers Laika, der in den 60er-Jahren gegründet wurde und seit 2000 zum deutschen Hymer-Konzern gehört, sind derzeit Rexosline-Exemplare aus der Saison 2008. Die Modellreihe war ein Jahr zuvor als erste Integrierten-Kreation der toskanischen Marke präsentiert worden und umfasste seinerzeit sieben Ausführungen – mit einer Halbdinette vorne sowie einer Garage inklusive Auffahrrampen im Heck als Gemeinsamkeit. Dazwischen boten die Rexosliner je nach Länge teils verschachtelte Küchen- und Bad-Elemente sowie Doppel-, Queens-, Stock- und Einzelbetten. Die zwischen 6,12 und 6,80 m langen Modelle bauten auf Alko-Tiefrahmenchassis mit Fiat Ducato-Triebkopf, die größeren Varianten mit 7,11 bis 7,24 m Außenlänge auf Iveco Daily-Fahrgestellen. Sie alle wurden in der Basisausstattung mit 3.500 kg zulässigem Gesamtgewicht angeboten, konnten aber auf 3,7 Tonnen (Ducato) bzw. vier Tonnen (Daily) aufgelastet werden.
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