Der Sprint(er): Mercedes Benz 901 bis 905

Der Sprint(er): Mercedes Benz 901 bis 905

Wenn uns ein Transporter auf der linken Fahrbahn überholt, dann ist es meistens ein Sprinter. Praktisch, handlich, effektiv im Ladevolumen. Das verkörpert die Eigenschaften des Mercedes Benz.

1995. Mercedes Benz stellt den Sprinter in seine Verkaufsräume. Der Luxus-Auto-Hersteller platziert den Stern auf der Nase eines Transporters. Nichts Neues. Schon Ende des 18 Jahrhundertes bot der Autobauer schwere Lastfahrzeuge an. Mit dem heute in Fankreisen beliebten Mercedes-Benz L 3000 war Stuttgarts Fahrzeugbauer in den 30er Jahren ein beliebter Anbieter. Ende der 30er Jahre ganz sicher nicht unter besonders schönen Umständen. Das ist heute anders. Wer einen Sprinter braucht, dann um Geliebtes von A nach B zu transportieren, um Personen zu befördern, oder ihn für die Firma zu nutzen. In kurz oder Langversion sowie als Pritschenwagen. Einen sehr guten Ruf haben frühe Mercedes Sprinter Modelle von 1995 bis 2006 wegen des Raumangebotes, den meist recht robusten Motoren und natürlich des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses.

Sprinter – hauptsächlich mit Diesel

Hauptsächlich sind es Diesel, die zum Einstaz kommen. Zwischen 59 und 159 PS waren – und sind – für die ersten Modelle zu haben. Den Benziner gab es ausschließlich mit 143 PS . Optional wurde der Mercedes-Benz Sprinter mit Heck oder Allradantrieb angeboten. Zudem ist der Transporter mit 2,8 bis 6 Tonnen in diversen Schwerlast-Regionen erhältlich. Die Typenbezeichnung W 901 bedeutet den Hersprung aus der ersten Baureihe von 1995 bis 1997. Ab 1998 erhielten die Fahrzeuge die Typenbezeichnungen W 902 bis W 905, abhängig von der zulässigen Gesamtmasse des jeweiligen Fahrzeuges. Aufgeschlüsselt heißt das 2++ = W 902, 3++ = W 903, 4++ = W 904 und 6++ = W 905. Für die Sprinter W 901, W 902, W 903 und W 904, für Modellbezeichnung mit der Zahl 2, 3 oder 4 beginnend, stehen die gleichen Motoren zur Auswahl. Am Rande sollte die Info nicht fehlen, dass Sprinter und VW LT eine innige Beziehung verbindet.

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Rost killt Transporter

Leider killt den guten Ruf der Rost, bei beiden Modellen. Rost am Unterboden, Rost an der Karosse und das faustgroß. Beim Mercedes-Benz Sprinter sollte wirklich alles in Augenschein genommen werden. Ob Schweller, Kotflügel, Trittbretter – oder sogar üblicherweise ganz unrostanfällige Teile wie Scheibenrahmen an den Seiten. Dazu noch sämtliche Achskörper. Leider bleibt der beliebte Transporter von nichts verschont. Das ist einerseits gut, weil die Preise in den Keller purzeln, auf der anderen Seite schlecht, weil Käufer sehr lange suchen müssen um ein gutes Modell zu finden. Das gilt im Übrigen nicht nur für die Karosse, sondern auch für alles andere. Der Mercedes-Benz Sprinter ist ein Nutzfahrzeug und kein Sonntagswagen.

Der Sprint(er): Mercedes Benz 901 bis 905

Wartungsstau – keine Seltenheit

Regelmäßige Pflege und Wartung werden gerne herausgeschoben. Ganz einfach, weil der Wagen im täglichen Gebrauch genutzt wird. Auch wenn der typischen Zahnriemenwechsel ausfällt – alle 4 und 5-Zylinder Aggregate laufen über Kette – bleiben noch Keilriemen, Klimawartung oder aber die Bremsflüssigkeit. Letztere sollte alle zwei Jahre gewechselt werden. Ganz besonders wenn viel Ladung besonders gute Bremsleistung verlangt. Passt das Wartungsintervall nicht ganz, ist keine Gefahr im Verzug. Sehr alte Bremsflüssigkeit kann dazu führen, dass sich Blasen im System bilden. Im schlimmsten Fall gefriert das Fluid sogar ein. Daher sollte der aufmerksame Käufer auf frische Bremsflüssigkeit bestehen, diese ist gelb und Schmutzpartikel-frei. Gleiches gilt für Öl, Riemen, Luft- und Dieslfilter. Natürlich muss nicht alles brandneu – aber zumindest binnen des vergangenen Jahres ersetzt worden sein.

Führerscheinklassen beachten

Einen annehmbaren Zustand sollten Spurstangenköpfe und Traggelenkgummis machen. Der Austausch ist kostenintensiv und kann bei schlechtem Zustand zumindest als Verhandlungsspielraum genutzt werden. Ebenso wie die Abgas-Anlage und alte Reifen. Wie erwähnt, der Sprinter ist ein Nutzfahrzeug und meist so lange gut wie er seinen Dienst verrichtet und nicht viel Geld kostet. Bedacht werden sollte auch, dass jüngere Führerscheininhaber ein Kraftfahrzeug über 3,5 Tonnen nicht fahren dürfen und zudem ein Fahrtenschreiber Pflicht ist. Augen auf beim Sprinter-Kauf.

Text und Bild: ama

 

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