An der „Geräteträgerfront“ – zumindest die der Fahrzeuge ohne Knicklenkung – hat sich in den vergangenen Jahren einiges geändert; vor allem neu oder zumindest in die richtige Richtung weiterentwickelt worden sind Motoren (Euro 5), hydrostatische sowie mechanische Fahrantriebe und Hydrauliksysteme, welche – Elektronik sei Dank – sauberer, präziser, effizienter und damit auch umweltverträglicher zu Werke gehen. Aber auch was die Sicherheit für den Menschen und die Umwelt angeht, sind neue, wichtige Wege beschritten worden.
Nach den vom Automobilbau her bekannten NCAP-Crashtests wundert es niemanden, dass kürzlich der erste Kommunaltransporter „hinsichtlich des Schutzes der Insassen des Führerhauses“ (freiwillig, notabene) in einem entsprechenden Prüflabor landete um dort mithilfe einer Pendelschlaganlage einer Frontaufprallprüfung unterzogen zu werden. Dazu wurde das Fahrerhaus, welches auf einem serienmässigen Chassis inklusive Achsen und Motor montiert war – ein komplettes Fahrzeug eben – auf seine Festigkeit geprüft. Die Kabine wurde an das Spannbaukastensystem einer servohydraulischen Prüfzylinderanlage angeschlossen, zur Belastung wurde ein Druckstempel in Verbindung mit einem Hydraulikzylinder verwendet. Der Transporter – es handelt sich um den Multicar M31 – hielt allen Qualen mit Erfolg stand. Beide Sitzplätze boten den Insassen genügend Sicherheit. Beide Türen blieben geschlossen und die Kabine in ihrer Verankerung fest mit dem Chassis verbunden.
Novum im Transporterbau
Damit hat Multicar, ein Zweigwerk der deutschen Hako-Werke GmbH, mit Sicherheit – und das im wahrsten Sinne des Wortes – eine neue Ära im Bau von Nutzfahrzeugen für Kommunal- und andere Betriebe eingeläutet.
Dass die hierzulande bekannten und beliebten Produkte nach wie vor und praktisch ausnahmslos westeuropäischen Ursprungs sind, erstaunt auf der einen Seite, zeigt aber auf der anderen auch, dass deren hauptsächlichen Einsatzgebiete vor allem in unseren Breitengraden zu finden sind. Und damit wohl auch das Wissen um die Anforderungen, die an solche Fahrzeuge gestellt werden sowie die anschliessende, sehr aufwendige Konstruktion und Herstellung. Weder Japaner, Amerikaner noch Chinesen machen mit Transportern als Geräteträger von sich reden und man sieht auch nie welche.
Sozusagen jeder Kommunalbetrieb hat in seinem Werkhof einen Transporter stehen; viele von ihnen mit schon einigen Betriebsstunden auf dem Zähler. Egal, denn diese Fahrzeugkategorie scheint seit jeher jeweils für die Ewigkeit gebaut worden zu sein, was sich auch in den Preisangaben in Anzeigen für Gebrauchten widerspiegelt. Das Marktangebot an neuen Fahrzeugen ist gross und doch auch wieder nicht, weil sich je nach dem, was für Anforderungen an das Gerät gestellt werden, schnell Präferenzen bilden. Einfluss darauf haben nicht nur der meist multifunktionale Einsatzzweck, sondern beispielsweise auch die topografischen Verhältnisse eines Ortes oder mögliche Anbaugeräte.
Die Auswahl
Die Übersicht zeigt neun ausgewählte Transporter; allerdings ohne grosse Fahrzeuge wie der Unimog, Pony Rexter, Iveco Daily 4×4 oder andere im ähnlichen Format. Auch Geräteträger mit Knicklenkung wurden bewusst übergangen. Das hat weniger mit einer Wertung von angebotenen Produkten zu tun, als vielmehr mit dem zur Verfügung stehenden Platz.
Heinz AmmannFreier Journalist SMJ