MAN TGX 18.400 im Test

 MAN TGX 18.400: Fit für die Flotte
Foto: ETM-Verlag

Im Frühjahr 2011 hat die Fachzeitung lastauto omnibus einen MAN TGX 18.400 getestet. Er verfügte über den Sechszylinder-Motor D2066 und das recht große XLX-Fahrerhaus. Ein Lkw für große Flotten?

Nun, zunächst sollten Flotten-Lkw sparsam sein. Der Sechszylinder im MAN TGX 18.400 mit seinen 10,5 Liter Hubraum ließ die Tester zufrieden zurück: 35,9 L/100 km auf der überwiegend bergigen Teststrecke waren ein guter Wert. Der 400 PS starke Sechszylinder, der unter dem XLX-Fahrerhaus (breit, lang, mittelhohes Dach) arbeitet, präsentierte sich zudem sehr kultiviert.Auch an Kraft mangelt es dem etwa eine Tonne schweren Antriebsaggregat nicht. Das maximale Drehmoment steht von 1.000 bis 1.400/min in voller Höhe zur Verfügung. Die Nennleistung erreicht er schon bei 1.600/min. Mit diesen Eckdaten kaschiert der kleine Motor halbwegs geschickt, dass das maximale Drehmoment mit 1.900 Nm etwas knapp ausfällt. Das wirkte sich im test auf die Transportgeschwindigkeit aus. Der MAN TGX 18.400 erreichte ein durchschnittliches Tempo von 79,9 Stundenkilometern. Ein vergleichbarer Mercedes Axor 1843 war da mit 81,6 Stundenkilometern doch etwas schneller.

MAN TGX 18.400: Eigenwilliges Automatikgetriebe

Etwas gewöhnungsbedürftig präsentierte sich den Testern von lastauto omnibus das automatische Getriebe MAN Tipmatic, das am Berg mit Blick auf einen möglichst niedrigen Verbrauch zu Beginn einer Steigung erst mal probieren will, ob Schaltungen denn überhaupt nötig sind. Hat die Tipmatic den Ernst der Lage erst einmal erkannt, dann folgen die Abwärtsschaltungen in aller Regel deutlich früher. Wenn nicht, dann muss und kann der Fahrer eingreifen. Dies allerdings gelingt nur, wenn die Profi-Variante der Tipmatic geordert wurde. Denn die in verschiedene Fahrzeuge serienmäßig eingebaute Flottenvariante lässt Eingriffe ins Schaltgeschehen nicht zu.

Sahen die  Profitester bei der Automatik noch Licht und Schatten, so waren sie vom geringen Leergewicht des MAN TGX 18.400 komplett begeistert. 7.100 Kilogramm Leergewicht für eine komplett ausgestattete Sattelzugmaschine mit großem Fahrerhaus – selbst der Axor 1843 von Mercedes, als leichte Alternative zum Actros empfohlen, kann da nicht mithalten.

Tadellos verarbeitet und mit vielen Ablagen

Innen verwöhnt der MAN TGX seinen Fahrer mit tadelloser Verarbeitung, besten Materialien und einem ordentlichen Komfort. Zwei Abstriche mussten die tester allerdings machen: Die Einblattfeder an der Vorderachse spricht nicht ganz so feinfühlig an wie eine übliche Zweiblattfeder, die Innengeräusche sind etwas höher als bei den besten Wettbewerbern.

Neu im Test-Lkw war eine sogenannte Mulifunktionsablage. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine Liege, die sich quer zur Längsrichtung einklappen lässt und damit zusätzliche 200 Liter Stauraum ermöglicht. Komplett ausgeklappt ergibt sich eine zweite Liege, die allerdings nicht ganz so komfortabel ausfällt wie das obere Standardbett. Damit vergrößert sich der Stauraum auf fast 1.000 Liter. Die Hälfte davon entfällt auf die beiden großen Außenstaufächer, von denen das linke Fach auch von innen zugänglich ist. Als ganz praktisch erwiesen sich zudem die beiden Schubladen im Frontbereich über dem niedrigen Motortunnel (gut 100 Millimeter) und eine Reihe von kleinen Ablagen in Reichweite des Fahrers. Einzig mit einer großen offenen Ablage auf dem Armaturenträger kann der MAN nicht dienen.

MAN TGX 18.400 bei Verbrauch und Nutzlast vorne

Der MAN TGX 18.400 vereinigt also einige Stärken, die Fahrer und Käufer zugleich überzeugen. Spitze ist er – wie gesagt – bei Verbrauch und Nutzlast. Und mit seinem hohen Komfort, dem reichlich bemessenen Stauraum und dem gut gemachten sowie praxisgerechten Arbeitsplatz steht er auch bei den Fahrern hoch im Kurs. Und mit den 400 PS aus dem kleinen Motor lässt es sich auch leben. Allein der schnellste ist der TGX 18.400 nicht.


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