Gebrauchtkauf von MAN-Sattelzugmaschinen

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Foto: ETM-Verlag

Wer auf TruckScout24 nach gebrauchten MAN-Sattelzugmaschinen sucht, hat die Qual der Wahl. Verschiedene Motorisierungen, Ausstattungen und Fahrerhausgrößen, nur wenige Monate oder schon ein paar Jahre alt, von 100.000 bis eine Million Kilometer ist alles auf dem Markt. Wie trifft man die richtige Wahl? Uwe Wloka ist Leiter bei MAN TopUsed und Experte in Sachen Gebrauchtkauf und gibt Tipps.

Der Einsatzzweck einer Sattelzugmaschine ist praktisch immer gleich: beladene Auflieger werden im Fernverkehr bewegt, die Maschine muss daher ausreichend Leistung haben. Bei der Motorisierung greifen die meisten Kunden zum gleichen Modell: „Bei gebrauchten Zugmaschinen geht der Trend zu Schadstoffklasse Euro 4 oder besser, von der Leistung her zur 440PS-Motorisierung“, sagt Uwe Wloka. Damit sei man auch für Steigungen gerüstet und dennoch wirtschaftlich unterwegs. Schwerlastzugmaschinen mit 500 und mehr PS werden selten nachgefragt, bleiben lange beim Besitzer und sind recht wertstabil.

Auch bei MAN-Sattelzugmaschinen geht der Trend zur Automatik

Die Zeiten, in denen Fahrer die Gänge manuell einlegen sind zwar nicht vorbei, doch gerade im Fernverkehr geht laut Uwe Wloka von MAN TopUsed der Trend zu automatisierten Getrieben. Galten sie früher als weniger effizient als Schaltgetriebe, erzielen moderne automatisierte Getriebe nun deutliche Verbrauchsvorteile. Nicht nur im Fernverkehr, auch im Baugewerbe geht laut Wloka der Trend zum Automaten.

Bleiben wir auf der Baustelle und gehen über zur Federung: hier sind Blattfedern manchmal von Vorteil, da sie im harten Baustellenbetrieb kaum beschädigt werden können, anders als Luftfederbälge. Diese sind jedoch im Fernverkehr beliebter, da das Fahrverhalten komfortabler ist und sich die Fahrzeughöhe zum aufsatteln regulieren lässt.

Während Allrad-Zugmaschinen nur im Baustellen-Betrieb eine Rolle spielen, sind sie für den Fernverkehr ungeeignet: die Nutzlast nimmt ab, der Kraftstoffverbrauch zu, der Wartungsaufwand steigt. Wer allerdings häufig im schlechten Gelände oder bei schwierigen Witterungsverhältnissen unterwegs ist (etwa im Alpenraum), für den kann eine Allrad-Zugmaschine interessant sein.

Ausstattung gebrauchter MAN-Sattelzugmaschinen

Bei der Ausstattung von gebrauchten MAN-Sattelzugmaschinen gibt es laut dem MAN TopUsed-Experten Uwe Wloka regionale Unterschiede. Käufer aus Deutschland legen Wert auf Komfort. „Viel Ausstattung ist immer gut: Kühlbox, Klimaanlage, Intarder und Automatikgetriebe sind eigentlich Standard. Für Gebrauchtkäufer aus dem Ausland zählen eher niedrige Anschaffungskosten. Eine nicht so gut ausgestattete Zugmaschine wird also eher Käufer im Ausland finden“, so Wloka. Die meistgekauften Zugmaschinen für den Fernverkehr bieten ein mittelgroßes Fahrerhaus, bei MAN laufen sie unter dem Begriff XLX-Fahrerhaus. Die Kabine hat eine geringere Außenhöhe als ein XXL-Fahrerhaus und bietet so die Möglichkeit, auch Sattelauflieger mit Kühlaggregat zu befördern.

Im Fernverkehr kommen schnell Laufleistungen von rund 150.000 Kilometern pro Jahr zusammen. Deutsche Sattelzugmaschinen werden in der Regel laut Plan gewartet und sind auch mit hohen Kilometerständen in gutem Zustand. Wie bei jedem Fahrzeug gilt bei einem Kauf den Verschleißteilen besondere Aufmerksamkeit: checken Sie Reifen, Bremsen und falls vorhanden die Luftfederbälge auf Verschleiß und Beschädigungen. Ausgeschlagene Buchsen am Fahrwerk sollten bei der letzten SP-Prüfung bemerkt worden sein – lassen Sie sich alle Protokolle zeigen. Laut Uwe Wloka sollte man bei Laufleistungen ab rund 800.000 Kilometern das Fahrzeug gründlicher checken, dann ist laufzeitbedingt mit erhöhten Verschleißerscheinungen zu rechnen.

Autor: ETM

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