Was man bei Pritschen-Lkw beachten muss

Was man bei Pritschen-Lkw beachten muss
Foto: FUSO Trucks

Der klassische Einsatzzweck eines offenen Pritschen-Lkw ist der Baustofftransport. Ob Paletten mit Steinen oder Dachziegeln, Gerüste oder Baumaschinen – mit einem Pritschen-Lkw deckt man auf der Baustelle die meisten Einsatzzwecke ab. Dementsprechend beliebt sind diese Fahrzeuge auf dem Gebrauchtmarkt.

Ein Pritschenaufbau besteht praktisch aus nicht viel mehr als einem Boden und vier Klappen. Dementsprechend schnell ist die Besichtigung erledigt: Lassen sich alle Bordwände leicht öffnen, schließen und verriegeln und ist der Ladeboden nirgends stark beschädigt? Dann kann der Lkw untersucht werden.

Pritsche-Lkw: Schwachpunkt Hydraulik

Kranaufbauten und Abstützvorrichtungen sollte man genauer ansehen: sind die Hydraulikschläuche dicht und unbeschädigt? Ist das Hydrauliköl im Tank klar? Das Protokoll der gesetzlich vorgeschriebenen UVV-Prüfung muss vorhanden sein. Gleiches gilt für die HU- sowie SP-Protokolle des Lkw.

Neuere Fahrzeuge werden häufig mit Automatik-Getriebe geliefert, auf dem Gebrauchtmarkt steigt deren Zahl. Ältere Pritschen-Lkw verfügen noch über manuelle Schaltgetriebe; für welches man sich entscheidet, ist vom Einsatzzweck abhängig – in der Stadt ist man mit einer Automatik bequemer unterwegs. Bei einer Probefahrt mit manuellem Schaltgetriebe sollte man darauf achten, dass sich alle Gänge präzise schalten lassen – bei höheren Laufleistungen (ab etwa 400.000 Kilometer) sind häufiger Getriebeschäden möglich.

Offene Pritschen-Lkw – mindestens Euro 4 nötig

Auch bei der Achskonfiguration kommt es auf den Einsatzzweck und das Gesamtgewicht des Lkw an. Wer häufig Paletten mit Steinen transportieren muss, greift zur 3-Achs-Variante mit hoher Nutzlast. Für Gerüste und leichteres Material reicht ein 7,5-Tonner mit zwei Achsen, für den auch keine Maut fällig wird. Im Gegensatz zum schwereren Pritschen-Lkw, für den ab 12 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht auf Autobahnen und manchen Bundesstraßen Maut zu zahlen ist.

Rot, gelb oder grün – bei der Frage nach der Umweltplakette bzw. Schadstoffklasse kommt es auf den Einsatzort an. Da zumindest die kleineren Lkw mit Pritschenaufbau überwiegend in Ballungsgebieten unterwegs sind, sollte auf eine grüne Plakette – also mindestens Euro 4 – geachtet werden. Zumindest dort, wo es Umweltzonen gibt. Denn die gibt es längst nicht in allen Städten und Bundesländern. Wo keine Umweltzonen ausgewiesen sind, darf auch mit Fahrzeugen ohne bzw. mit roter oder gelber Umweltplakette gefahren werden. Auch im Ausland richtet sich die Maut in vielen Ländern nach der Schadstoffklasse. Exporte von alten Pritschen-Lkw mit Euro 3 oder gar schlechter laufen so gut wie gar nicht, mindestens Euro 4 muss es mittlerweile auch für den Export sein.

Autor: ETM-Verlag

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