MAN TGS, Mercedes Axor, Scania G und Volvo FM im Test

MAN TGS, Mercedes Axor, Scania G und Volvo FM im Test
Foto: ETM Verlag

Um die 10.000 Euro sparen, weniger Verbrauch, und mehre Nutzlast – Modelle wie MAN TGS, Mercedes Axor, Scania G und Volvo FM bieten im Vergleich zu ihren großen Brüdern eine Menge Lkw und lassen Spediteurherzen höher schlagen. Grund genug für die Fachzeitungen lastauto omnibus und FERNFAHRER Ende des Jahres 2010 genauer hinzuschauen und die vier kleinen Großen mal unter die Lupe zu nehmen.

Gewicht und der hohe Einstieg konnten die Tester beim Mercedes Axor nicht begeistern. 1.400 Millimeter Einstiegshöhe war ihnen ein wenig zu hoch, besonders dann, wenn man zum Vergleich Lkw wie den Volvo FM hat, die 1.215 Millimeter bieten und in die der Fahrer quasi hineinlaufen kann. Auch in puncto Stauraum war der Mercedes nach Ansicht der Tester wenig vorbildlich. Außenstauräume von zwei mal 40 Liter fanden sie schlichtweg „mickrig“. Vorbildlich präsentierte sich Scania G 420 mit dem sechsfachen Volumen. Ins Schwärmen kamen die Tester ob des MAN-TGS-Fahrerhauses. Fast alles stimme: Innengeräusche, Federung, Klimatisierung und Stauraum. Nur ein Manko fanden die Experten aus Stuttgart: die Kühlbox. Und das nicht, weil sie nicht kühlt, sondern weil sie immer im Weg steht.

Schwedische Dominanz bei den Fahrleistungen

Bei den Fahrleistungen gab es einen klaren Sieger: der Scania G. Den von den Testern abgesteckten Bergparcours erledigte der Schwede als schnellster. Die wichtigste Ursache für das hohe Tempo ist dabei das kräftige Drehmoment des Schweden. Seine 2.100 Newtonmeter erreicht der Scania zwischen 1.100 und 1.400 Umdrehungen pro Minute. Fast die gesamten 420 PS sind bei 1.400 Umdrehungen und Vollgas verfügbar. Da stinkt der MAN mit 380 PS bei gleichen Bedingungen deutlich ab. Mercedes Axor und Volvo FM kommen immerhin auf 390 PS. Beide bildeten auch beim Durchschnittstempo das Mittelfeld, wobei der Volvo dem Scania näher kam als der Mercedes.

In puncto Durchschnittsverbrauch lagen die vier Lkw eng beieinander. Die Verbrauchsrange ging von 35,57 bis 35,76 Liter und streifte nach Angaben der Tester von lastauto omnibus und FERNFAHRER die Grenze zur Messgenauigkeit. In Teilbereichen gab es dennoch deutliche Unterschiede: Beim Bergsteigen war der MAN TGS der Sparsamste. Vier Liter weniger auf hundert Kilometer im Vergleich zum Scania – das ist schon ein Wort. Andersherum sah die Testwelt beim Teillastverbrauch aus. Hier lag wieder der Scania G vorne und war vier Prozent sparsamer als Mercedes Axor und Volvo FM. Gegenüber dem MAN TGS verbrauchte er sogar sieben Prozent weniger.

Scania G – der Sieg geht in den hohen Norden

Am Ende des Tests geht der Axor bei den Testern als insgesamt wirtschaftlicher Lkw durch. Nicht gefallen konnte jedoch das vom Atego übernommene Fahrerhaus und die abgespeckte Ausstattung. Der MAN TGS schummelte sich ein bisschen durch den Test und fiel nirgends unangenehm auf. Der Volvo FM hätte das Zeug zum Sieger gehabt, aber sein tief montiertes Fahrerhaus kostete ihm am Schluss Punkte. So konnte der Scania G am Ende triumphieren. Verbrauch, Fahrleistung, Triebstrang, Fahrerhaus – überall sagten die Tester: „Daumen hoch!“


AS24-trucks_banner-lkw