Kofferaufbauten von Mercedes-Benz

Kofferaufbauten von Mercedes-Benz
Foto: Daimler

Besonders im Verteilerverkehr kommen Lkw mit Kofferaufbauten zum Einsatz, ob als Paketfahrzeug oder als Kühlkoffer für den Lebensmitteltransport. Ihr Revier ist die Stadt und dafür brauchen sie die grüne Plakette, also mindestens Schadstoffklasse Euro 4. „Kofferfahrzeuge mit Euro 3 lassen sich in Deutschland nur noch schwer verkaufen“, erklärt Thomas Bleßmann, im TruckStore Erfurt zuständig für den An- und Verkauf von Mercedes-Benz-Trucks.

Als Basisfahrzeug von Mercedes-Benz kommt im Nahverkehr meist ein Atego 818 zum Einsatz, mit 180 PS ist er für die meisten Einsatzzwecke wie Verteilerfahrten ausreichend motorisiert. Je nach Ladung und Auslastung kann auch mehr Leistung nötig sein, alternativ empfiehlt sich eine der nächsthöheren Leistungsstufen mit bis zu 299 PS.

Kofferaufbauten: Trend zur Automatik

Verteilerfahrzeuge fahren in der Regel deutlich weniger Kilometer pro Jahr als Trucks im Fernverkehr. Trotzdem kommt es auch hier auf den Kraftstoffverbrauch an und damit auf die Wahl des Getriebes: „Bei 7,5-Tonnern mit Kofferaufbau geht der Trend zu automatisierten oder automatischen Getrieben. Sie bieten einen Verbrauchsvorteil und sind im Stadtverkehr bequemer zu fahren“, sagt Thomas Bleßmann.

Bei Spezialfahrzeugen übersteigt der Wert des Aufbaus oft den Wert des Fahrgestells, dementsprechend lange werden solche Fahrzeuge gefahren und sind auch als Gebrauchte noch teuer. „Fahrzeuge für den Getränketransport mit entsprechender Ausrüstung sind natürlich teurer als normale Verteilerfahrzeuge. Die fahren in der Regel zwischen sechs und acht Jahre, bevor sie ausgetauscht werden“, sagt Thomas Bleßmann vom Mercedes-Benz TruckStore Erfurt. Auch Kühlkoffer sind wegen ihrer Konstruktion deutlich teurer als herkömmliche Kofferaufbauten. Welche Waren mit dem gebrauchten Lkw zuvor transportiert wurden, spielt kaum eine Rolle, da die meisten Kunden das Fahrzeug für den gleichen Zweck einsetzen – ein Kühlkoffer wird nicht für den Paketdienst eingesetzt. Nach einer gründlichen Reinigung und falls nötig Desinfektion ist der gebrauchte Lkw bereit für den Einsatz beim neuen Besitzer.

Gesamtzustand entscheidet über Verkaufspreis

Soll das Fahrzeug mit Kofferaufbau irgendwann einmal verkauft werden, kommt es wie immer auf den Gesamtzustand an. „Pauschale Aussagen zu Kilometerleistung und typischen Mängeln kann man nicht machen. Manche Lkw sind mit 100.000 Kilometern schon sehr verschlissen, andere stehen mit 300.000 Kilometern immer noch gut da“, sagt der TruckStore-Experte. Der Zustand ist stark Nutzungs- und Fahrerabhängig. Scheckheftgepflegte Fahrzeuge sind in jedem Fall im Vorteil und erzielen höhere Gebrauchtpreise. Beim Gebrauchtkauf eines Lkw mit Kühlkofferaufbau sollte der komplette Koffer auf Beschädigungen der Isolierung untersucht werden: unfachmännisch reparierte Schäden, wie auf Risse aufgenietete Bleche, mindern den Wert des Fahrzeugs. Prüfen Sie, ob die Türen dicht schließen und für das Kühlaggregat alle Wartungsnachweise vorhanden sind. Die Hydraulik der Ladebordwand muss dicht sein, die letzte UVV-Prüfung darf nicht länger als ein Jahr her sein.

Interesse an älteren Fahrzeugen mit Kofferaufbau besteht zunehmend in Osteuropa, zum Teil aus Sicherheitsgründen, da die Ladung diebstahlsicherer transportiert werden kann als mit einem Planen-Fahrzeug.

 

Autor: ETM Verlag

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